Die Stimmung war ausgelassen nach dem 1:0-Erfolg gegen die SpVgg Unterhaching - vom Zeugwart bis zum Pressesprecher. Pure Erleichterung herrschte im gesamten Mitarbeiterteam des MSV Duisburg. Selbst der gegnerische Trainer Marc Unterberger sang eine Lobeshymne auf die Zebras.
„Wir wollten natürlich nicht die erste Mannschaft sein, die den MSV in der 3. Liga glücklich macht. Aber was die Fans hier abgerissen haben und was hier für ein Zusammenhalt herrscht, ist schon stark. Es ist einfach eine geile Kultur hier und ein sympathischer Traditionsverein“, sagte der 34-Jährige und gönnte Engin Vural den Befreiungsschlag aus „Verbundenheit zum Nachwuchs. Ich finde es einfach klasse, dass er die Chance bekommt“, spricht Unterberger aus Erfahrung.
Beim MSV überwogen die Glücksgefühle. Engin Vural hat es geschafft, den seit Wochen angesprochenen ominösen Bock endlich umzustoßen. Die Basis dafür: eine erneut gute Defensivarbeit. Die Meidericher kassierten zum zweiten Mal in Folge kein Gegentor. „Nach dem 1:0 haben wir mit Mann und Maus und sehr viel Leidenschaft verteidigt. Ich bin froh, dass wir das Ergebnis über die Zeit gerettet haben“, analysierte Vural.
Der Trainer schwärmte auch von der Motivationsspritze bei der Busanreise durch die lautstarken Anhänger. „Wir haben Videos gemacht. Diesen Moment wollten wir festhalten. Das war total emotional und keine Selbstverständlichkeit als Tabellenletzter so etwas auf die Beine zu stellen. Das hat uns einen richtigen Push gegeben.“
Ob der 38-Jährige, der ja eigentlich für die U19 zuständig ist, auch im Niederrheinpokal beim KFC Uerdingen am Mittwochabend auf der Bank sitzen wird, ließen die Verantwortlichen offen. „Wir haben uns klar comittet, den Tag zu genießen. Den Rest besprechen wir in den nächsten Tagen“, meinte Vural.
Präsident Ingo Wald, der schon in der Halbzeitpause ein Update zur Nachfolge von Ralf Heskamp äußerte, wollte zu einem möglichen neuen Trainer keine Wasserstandsmeldungen abgeben. „Wenn wir eine Entscheidung treffen, werden wir sie verkünden. Solange das nicht passiert ist, ist Engin Trainer.“
Gut möglich, dass in der durch die Verlegung des Saarbrücken-Spiels bedingten Pause am kommenden Wochenende Neuigkeiten folgen werden. Die Fans jedenfalls verkündeten ihre Meinung Richtung Chefetage mit einem deutlichen Spruchbanner. „1/3 weg. Jetzt fehlen noch die anderen zwei. Geschäftsführung raus!“